
* Headerbild von pexels.com Foto von Mauricio Ortiz
Ich liebe Ryokan. Heute waren Ramon und ich in Hakone bei Yumoto in einem Ryokan, welches Tattoos akzeptiert (aber nur kleinere Tattoos).
Was ist ein Ryokan?
Ein Ryokan ist ein traditionell japanisches Hotel mit typisch japanischen Onsen (Thermalquellwasser-Bädern) und japanischem Essen. (Je nach Ryokan und Buchungsoption). Aber ein Ryokan zu besuchen ist meiner Meinung nach ein totales Must-Do, wenn man nach Japan geht.
Ich bin nun zum zweiten mal in Hakone und bin wieder total begeistert. Ich erinnere mich, dass ich 2017, als ich mit meiner Mama da war, wir um die 130 Euro pro Person pro Nacht für inkl. Frühstück und Abendessen, bezahlt hatten. Ramon und ich gönnten uns das gleiche „Menü“ – aber in einem anderen Ryokan, weil das damalige leider keine Tattoos akzeptiert, die ich inzwischen habe. Mehr zu Ryokan hier bei japan.travel lesen.
Tattoos im Ryokan?
Tatoos in japanischen Ryokan, die traditionell geführt werden und echtes Thermalwasser aus den Vulkanen (oder Umgebung) beziehen, verbieten den Besuch von tättowierten Menschen, um zu vermeiden, dass ggf. Anhänger der Yakuza dort ihren Besuch tätigen. Für mich war es also wirklich nicht leicht, trotz westlicher Herkunft, ein Ryokan zu finden, dass das „modernerweise“ akzeptiert.

Unsere Reise
Wir sind heute früh ca. 9 Uhr von Ikebukoro gestartet, zunächst zu meinem Hostel, das ich im Mai besuchen werde, um meinen XXL Koffer abzugeben. Richtung Shinagawa (eher City, unsere erste Unterkunft war ein wenig nördig, leicht außerhalb von der City, dennoch noch ein recht belebtes Viertel). Ramon ist so lieb, mir sein Handgepäck-Köfferchen zu geben, sodass ich weniger Sachen mitnehmen muss. Ich kann total empfehlen unterwegs einen Koffer entweder in einem Hotel oder in einem Schließfach am Bahnhof abzugeben. In meinem Hostel kostet das „Kofferaufbewahren“ 400 Yen pro Nacht bzw. Tag.
Dann, im Anschluss, fuhren wir nach Harajuku. In Harajuku ließen wir unser Gepäck am Bahnhof (für 800 Yen pro Tag) um entspannt shoppen gehen zu können.
Da ich ja auch vergessen hatte, aus Deutschland eine Jacke mit zu nehmen, war es mir wichtig in meiner lieblings-shopping-Ecke HARAJUKU ganz tolle Sachen zu kaufen, die ein wenig sinnvoll für die Temperaturen sind. Es ist mild, jedoch kann es morgens mit ein wenig wind auch noch was kühl sein. Sodass es dann ein Pullover-Kleid im Sale wurde (ca 12 Euro), die ich gefunden hatte nachdem wir uns ein tolles Matcha-Crépe auf der TAKESHITA DOORI (Takeshita Street) gegönnt hatten und im Anschluss noch ein super süßes Hemd mit Haien drauf.

Dann gab es auf dem Weg nach Hakone noch eine Portion TAKOYAKI und TAIYAKI für uns zum Stärken. Ca 13 Uhr verließen wir Harajuku und kamen dann, mit dem Zwischensop in Odawara-Station zum Lunch, ca. 16 Uhr in Hakone, in unserem Ryokan, an.
TAKOYAKI sind Oktopusbällchen und TAIYAKI Süßspeisen, die in einer Fischform gebacken werden, aber gar nicht nach Fisch schmecken.
In Odawara war es nötig, einen Bus zu nehmen. Dieser brachte uns direkt ins Hotel (Fast. Ca. 5 Min zu Fuß) Hier ist es sinnvoll, den Busfahrer zufragen, ob die Route, die Google Maps vorschlägt, auch passt. Da dort sehr viel in Kanji geschrieben wird. Ich selbst kann leider immernoch nur wenige Kanji lesen, auch wenn ich Japanisch schon etliche Jahre „lerne“ (oder es zumindest versuche).



Checkin ab 15:00 Uhr. Wir kamen um 16:00 Uhr an und durften uns einen Slot für das Private Bath aussuchen. Es gab leider nur eins um 17:00 uhr, was zu früh war und dann um 22.45 Uhr. Das bedeutet: Erstmal spazieren gehen und das Essen vor dem Baden genießen. Man darf allerdings jederzeit ins getrennte Bad ein Onsen genießen. Da gibt es einen Eingang für jeweils Frauen und Männer. Und noch mal ein Privates Bad, das für jeden genutzt werden, kann, sofern es nicht besetzt ist.
Um 19:00 uhr gab es dann Essen. Das war einfach ein übertrieben, tolles Erlebnis. Das Essen gab es in diesem Ryokan aufs Zimmer, was mich persönlich ganz entspannt gemacht hatte, nach jedem „Essen“ zu fragen, was es ist. Die Kellnerin war so happy, dass ich einigermaßen Japanisch kann, dass sie total in den Redefluss bekommen ist. Alles behalten, konnte ich mir jedoch (noch) nicht. Wede es aber noch recherchieren und hier updaten.

Wie badet man in einem Onsen?
Wir haben in unserem Zimmer ein Yukata (Sommerlicher-Baumwoll-Kimono) bekommen und jeweils ein großes und ein kleines Handtuch. Man zieht sich komplett nackt aus, schlüpft in das Yukata und geht dann in die Baderäume. Dort wird man sich zunächst komplett duschen und geht dann nackt baden. Wobei das kleinere Handtuch auf dem Kopf mit „dabei sein“ darf.
Das kleinere Handtuch darf vorzugsweise ins kalte Wasser getaucht werden, um ein wenig vor Schwindel zu schützen. Ein Onsen-wasser kann um die 40 Grad haben.


KAISEKI
Zum Abendessen und Frühstück wurde uns traditionelles japanisches Essen serviert, auch bekannt als „Washoku“. Man konnte zwischen verschiedenen Uhrzeiten wählen – 18:00 oder 19:00 Uhr fürs Abendessen und 7:30 oder 8:30 Uhr fürs Frühstück – das Ganze wurde direkt im Zimmer serviert.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich um ein echtes Kaiseki-Menü gehandelt hat, aber vielleicht war es so. Mehr über Kaiseki erfahrt ihr hier: japan-guide.com
Unser Menü bestand aus:
- Vorspeise mit Pflaume und Alkohol
- Sakura-Himbeer-Käsekuchen (Dessert)
- Rindfleisch und Gemüse zum Selbergrillen am Tisch
- (Kleiner Tipp: Ich habe am Anfang zur Kellnerin gesagt, sie kann das Feuer anzünden, aber im Nachhinein würde ich empfehlen, damit zu warten – der Reis kommt später und man sollte zuerst die Vorspeise genießen. Es besteht sonst Überkoch-Gefahr 🥹)
- Verschiedene eingelegte Gemüse
- Pflaume in süßem Sirup
- Sashimi mit Thunfisch und anderen Fischsorten
- Kartoffelküchlein
- Karotten-Tofu
- Eine Suppe
- Bambus, gepresst in Würfelform
- Gegrillter Lachs
- Das Frühstück war ähnlich aufgebaut:
- Reis
- Miso-Suppe
- Eingelegtes Gemüse
- Tamagoyaki (gerolltes Omelett)
- Sashimi
- Udon-Nudelsuppe, direkt am Tisch gekocht
- Und ein paar andere Dinge, die ich nicht genau identifizieren konnte 🥹